20
Branche Intern
Extrusion 3/2016
Wood Polymer Composites (WPC) steht
im Fokus eines Forschungsprojektes,
welches das SKZ seit März
2016 in Zusammenarbeit
mit dem Lehrstuhl Kerami-
sche Werkstoffe der Uni-
versität Bayreuth durch-
führt.
Siliciuminfiltriertes
Siliciumcarbid (SiSiC) ist ei-
ner der wichtigsten Vertre-
ter der technischen Kera-
Die Entwicklung effizienter Wege zur
Herstellung von SiSiC-Keramiken aus
Hochleistungskeramiken aus WPC-Preformen
miken und wird beispielsweise im Hoch-
temperatursektor oder Maschinenbau
eingesetzt. Hinsichtlich der kontinuierli-
chen Ausweitung des Anwendungsspek-
trums ist die technische Umsetzung neu-
er Herstellungswege für derart bewährte
keramische Werkstoffe stets von zentra-
ler Bedeutung.
Im Rahmen einer detaillierten Machbar-
keitsstudie gelang es den beiden For-
schungsstellen erstmals, direktextrudier-
te WPC-Grünkörper erfolgreich in SiSiC
zu konvertieren. Die Keramisierung er-
folgte hierbei in einem dreistufigen Pro-
zess aus Grünkörperformgebung (WPC-
Herstellung), Pyrolyse und Silicierung.
Hinsichtlich der Durchführbarkeit wur-
den bereits vielversprechende Ergebnisse
erzielt, allerdings konnten die Festigkei-
Profilabschnitte in
verschiedenen Prozess-
stadien
ALPLA
www.alpla.comden Segmenten Körper-
pflege und Haushaltspro-
dukte ausgerüstet.
Der Prozess ist rein physika-
lisch und erfordert keine
chemischen Zusatzstoffe.
Somit sind die Flaschen voll
recyclingfähig. „Zwar wird
die Materialdichte verrin-
gert, die Stärke der Wand
bleibt aber gleich. Daher
haben die Flaschen in den
Abfüllanlagen, beim Trans-
port und Handling die an-
nähernd gleich gute Funktionalität wie
herkömmliche EBM-Flaschen“, verdeut-
licht René Plattner, Head of Packaging
Management bei ALPLA. Für den Endver-
braucher ist der Unterschied sowohl op-
tisch als auch in der Handhabung nicht
erkennbar.
Erst kürzlich erhielt ALPLA zwei interna-
tionale Auszeichnungen für diese Tech-
nologie: den PackTheFuture-Award 2015
in der Kategorie Ökodesign und den an-
gesehenen WorldStar-Award der World
Packaging Organisation in der Kategorie
Rund vier Jahre lang arbeitete der
weltweit führende Spezialist für Kunst-
stoffverpackungen ALPLA mit Partnern
an der Entwicklung der Foaming-Techno-
logie im Extrusionsblasen (EBM). Nach
der Verleihung des österreichischen
Staatspreises „Smart Packaging“ 2014
erhielt dieses nachhaltige Verfahren nun
auch die international angesehenen Aus-
zeichnungen „PackTheFuture“ und
„WorldStar“.
Die erfolgreiche Anwendung der Foa-
ming-Technologie in der Herstellung von
EBM-Kunststoffflaschen ist das Ergebnis
der jahrelangen Forschung und Zusam-
menarbeit von ALPLA, Unilever und Mu-
Cell
®
. Bei der sogenannten mikrozellula-
ren Schäumtechnologie wird ein Gas in
die mittlere Schicht der Flaschenwand
eingespritzt. Dadurch entstehen Blasen
im Material, vergleichbar mit der Struk-
tur einer Bienenwabe. Kunststoffver-
brauch und Gewicht reduzieren sich um
bis zu 15 Prozent.
Seit 2014 produziert ALPLA am deut-
schen Standort Lübeck mit diesem Ver-
fahren Duschgel-Flaschen für Unilever
für den europäischen Markt. Für diese
Produktlinie wird Unilever nach eigenen
Angaben europaweit bis zu 275 Tonnen
Kunststoff jährlich einsparen. Weitere
ALPLA-Standorte werden in nächster Zu-
kunft mit der Technologie für Kunden in
Revolutionäre Entwicklung im Extrusionsblasen
Health & Beauty. „Diese Branchenaus-
zeichnungen unterstreichen das Potenzi-
al von Foaming für nachhaltigere Verpa-
ckungslösungen“, freut sich ALPLA CEO
Günther Lehner über die Anerkennung.
Bereits im November 2014 gewann
ALPLA den Sonderpreis der ARA (Altstoff
Recycling Austria AG) im Rahmen der
österreichischen Staatspreisverleihung
„Smart Packaging“.
Seit 2014 sind diese
Flaschen auf dem
europäischen Markt
erhältlich
(Copyright: ALPLA)