Das Stammwerk von OBO Bettermann hat eine
neue Kälteanlage für die Extrusion von Kabel-
kanälen in Betrieb genommen und dabei das
ganze Spektrum an Energiespartechnologien
ausgeschöpft, das die Kältetechnik heute
bietet. Das Ergebnis: Die von L&R projektierte
und gebaute Anlage ermöglicht eine Energie-
kosteneinsparung von mehr als 98.000 Euro
pro Jahr. Und sie zeigt einmal mehr, dass sich
OBO Bettermann den Prinzipien der ökologi-
schen und ökonomischen Nachhaltigkeit
verpflichtet fühlt.
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Temperiertechnik –
Anwenderbericht
Extrusion 5/2017
Alle Register des Energiesparens
gezogen
A
rbeitserleichterung ist das Grundprinzip der zahlreichen In-
novationen, die OBO Bettermann in den vergangenen
Jahrzehnten zur Serienreife entwickelt hat und die insbesonde-
re dem Bauhandwerk zugutekommen. 1952 war es ein Metall-
dübel, der ohne Bohren direkt in die Wand geschlagen werden
kann. Daraus leitet sich übrigens der Markenname ab: „OBO“
ist die Kurzform für „ohne Bohren“. Zu den weiteren Innova-
tionen gehören unter anderem das Überspannungsschutz-Sys-
tem OBO V-15 (1972), das Verbindungs- und Befestigungs-Sys-
tem Multiquick (1998), das voll versenkbare Unterflur-System
GRAF9 (1994), die steckbare Kabelrinne RKS-Magic (2008) und
das steckbare Einbaugeräte-System Modul 45 Connect (2010).
Mit diesen und zahlreichen anderen Systemen schafft OBO Bet-
termann Verbindungen in der Gebäude- und Energietechnik,
aber zum Beispiel auch im Industrie- und Anlagenbau. Das Un-
ternehmen mit Hauptsitz in Menden – nicht weit von L&R – hat
eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben und ist heute mit
über 3.000 Mitarbeitern in mehr als 60 Ländern auf allen Kon-
tinenten präsent.
Zu den Grundprinzipien von OBO Bettermann gehört eine hohe
Produktionskompetenz insbesondere in der Metall- und Kunst-
stoffverarbeitung. Dabei wird die Idee der kontinuierlichen Ver-
besserung praktiziert und gelebt: Die Prozesse werden ständig
optimiert und weiterentwickelt. Das gilt auch für vermeintliche
„Nebenprozesse“ wie zum Beispiel die Versorgung der kunst-
stoffverarbeitenden Produktionsstätten mit Kälte für die Werk-
zeug- und Hydraulikkühlung.
Hier gab es in der Firmenzentrale in Menden Optimierungsbe-
darf. Denn die Kältetechnik für die Versorgung der Extrusions-
anlagen zur Produktion von Kunststoff-Kabelkanälen war „in
die Jahre gekommen“ und entsprach nicht mehr dem neuesten
Stand in Bezug auf Servicefreundlichkeit und Energieeffizienz.
Die neue Kälteanlage bei OBO Bettermann ist mit der
VariKon-Steuerung ausgerüstet. Sie passt selbsttätig die
Kondensationstemperatur an die Außentemperatur an
Der Nachhaltigkeit verpflichtet
Die Energieeffizienz ist für OBO Bettermann ein ganz wichtiger
Faktor, denn das Unternehmen hat sich der Nachhaltigkeit ver-
pflichtet und bezieht zum Beispiel zu 100 Prozent regenerativ
erzeugten Naturstrom – und reduziert damit die jährlichen
CO
2
-Emissionen um beachtliche 9.800 Tonnen.
Mit der Projektierung der neuen Anlage wurde L&R Kältetech-
nik beauftragt. Deren Projektingenieure ermittelten zunächst
den Ist-Zustand und den Bedarf an Kälte in der Produktion. Auf
dieser Basis entwickelten sie ein neues Kühlkonzept mit einer
energieeffizienten Split-Kälteanlage, bei der zentrale Kompo-
nenten wie Wärmetauscher, Verdichter und Pumpen im Gebäu-
de untergebracht sind und die Kältemittel-Verflüssiger im Au-
ßenbereich.