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Extrusion 5/2017
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Verband der Mineralfarbenindustrie e. V.
www.vdmi.de,
info@vdmi.vci.den
Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) der europäi-
schen Chemikalienbehörde ECHA hat empfohlen, das
Weißpigment Titandioxid als Stoff mit „Verdacht auf krebs-
erzeugende Wirkung beim Menschen“ durch Einatmen ein-
zustufen. Der Verband der Mineralfarbenindustrie (VdMi)
kann diesen Vorschlag nicht nachvollziehen. „Die Bewer-
tung steht aus unserer Sicht auf wackeligen Füßen und ist
toxikologisch nicht gerechtfertigt. Die Auswirkungen wären
unverhältnismäßig hoch auf allen Gebieten, in denen das
Weißpigment eingesetzt wird“, sagt Dr. Heike Liewald, Ge-
schäftsführerin des VdMi.
Frankreich hatte die Einstufung von Titandioxid als krebser-
zeugend durch Einatmen bei der ECHA angestoßen. Der
französische Vorschlag stützt sich dabei auf über 20 Jahre
alte Studien an Ratten, die extrem hohe Konzentrationen
an Titandioxid-Staub inhaliert haben. Die Ergebnisse aus
derartigen Studien sind nicht auf den Menschen übertrag-
bar, wie auch die relevanten Leitlinien der ECHA sowie der
OECD feststellen. Auch epidemiologische Studien an den
Produktionsstandorten zeigten keinen Zusammenhang zwi-
schen der Exposition mit Titandioxid-Staub am Arbeitsplatz
und einem Risiko für Krebs. Dabei wird Titandioxid seit über
100 Jahren industriell hergestellt.
Titandioxid ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pig-
ment: Es wird in großen Mengen in technischen Anwen-
dungen wie Farben und Lacken, Kunststoffen, Fasern und
Papier verwendet. Darüber hinaus wird es zur Farbgebung
in Kosmetika, Lebensmitteln, Pharmazeutika sowie Emaille
und Keramik genutzt. Spezielle Formen von Titandioxid
werden als UV-Filter oder als Photokatalysatoren beispiels-
weise zum Schadstoffabbau eingesetzt.
Die europäische Gesetzgebung würde bei einer Einstufung
auch die Anwendungen mit einschließen, bei denen Titan-
dioxid nicht eingeatmet werden kann. Gewöhnlich ist das
Pigment in eine Matrix wie Bindemittel oder Kunststoff ein-
gebettet und liegt somit nicht als Staub vor.
Pigment-Verband kritisiert
Empfehlung zur Gefahren-
einstufung von Titandioxid
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Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH
www.nordschwarzwald.de www.innonet-kunststoff.decling sämtlicher Kunststoffprodukte, also nicht nur solcher,
die aus leicht wiederverwertbaren sortenreinen Materialien
bestehen, kann ein sehr lukratives Geschäft werden“. Des-
sen ist sich auch Udo Eckloff sicher: „In Zeiten endlicher fos-
siler Ressourcen und nur eingeschränkt verfügbarer nach-
haltig verfügbarer Alternativen sind Rezyklate, also recycel-
te Kunststoffe, das Material für die Zukunft“.