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Extrusion 5/2017

messer D

D

= 80 mm und verschiedenen Düsengeometrien

durchgeführt. Für die Treibmittelinjektion wird das oben ge-

nannte OptiFoam-System genutzt. Der Anlagenaufbau ist

in

dargestellt. An den Extruder der Mittelschicht wird

ein OptiFoam-System zur Treibmittelinjektion angeschlos-

sen. Das Kernstück des Gasinjektionsmoduls ist ein Ring-

spalt, der von zwei porösen Sintermetalleinsätzen gebildet

wird und eine Permeabilität gegenüber dem Treibmittel auf-

weist. Für eine homogene Verteilung des Gases in der

Schmelze wird dem OptiFoam-Modul ein statischer Mischer

nachgeschaltet. Dieser ist flüssigtemperiert und ermöglicht

so, die Viskositätsverringerung aufgrund der Treibmittelbe-

ladung durch eine Temperatursenkung zu kompensieren.

Das homogene Schmelze/Treibmittel-Gemisch wird an-

schließend im Werkzeug ausgeformt. Der Schäumungspro-

zess startet unmittelbar nach dem Verlassen des Düsen-

spalts aufgrund des Druckabfalls auf Umgebungsdruck.

Da bei Folienprodukten Polyethylene niedriger Dichte (PE-

LD) den höchsten Anteil der verarbeiteten Mengen ausma-

chen, werden als Versuchsmaterialien PE-LD Blasfolientypen

und Schaumfolientypen verschiedener MFR zwischen 0,8

und 2,5 g/min verwendet [NN12]. Als kostengünstiges,

inertes und einfach zu handhabendes Treibmittel wird über-

kritisches CO

2

verwendet, das bei der Schaumextrusion

häufig Anwendung findet und im Vergleich zu Stickstoff ei-

ne deutliche bessere Löslichkeit in PE-LD aufweist [CJ98].

Beeinflussung der Schaumstruktur

Die Zellstruktur des Schaums hängt von einer Vielzahl von

Einflussfaktoren ab. Dazu zählen die verwendeten Polymer-

rohstoffe, die Prozessführung, beigemischte Additive und

das Treibmittel.

Für das Erzielen einer guten Zellstruktur ist der Druckabfall

am Werkzeugaustritt maßgeblich mitbestimmend, da die

Nukleierungs- bzw. Keimbildungsrate mit der Höhe des

Druckabfalls am Werkzeugaustritt steigt [Kos96]. Der plötz-

liche Druckabfall führt zu einer Übersättigung des in der

Schmelze gelösten Gases [EHE08]. Das Treibmittel kann

nicht mehr in Lösung gehalten werden, so dass es zu einer

Phasentrennung zwischen dem Gas und der Polymer-

schmelze kommt [Sta06]. Durch die schnelle Änderung des

thermodynamischen Gleichgewichts der Polymer-Gas-Lö-

sung wird die Keimbildung initiiert. Ein großer Druckgra-

dient führt zu einer größeren Zelldichte und einer Abnahme

der Zellgröße [Hei02, LPT98, BPV98, PBS95].

Die Schaumstruktur lässt sich ebenfalls durch den Einsatz

von Nukleierungsmitteln beeinflussen. Dabei wird zwischen

aktiven (chemische Treibmittel) und passiven Nukleierungs-

mitteln (zum Beispiel Talkum, Siliziumoxid und Titaniumdi-

oxid) unterschieden [Sta06]. Durch die Zugabe von Nu-

kleierungsmitteln wird die notwendige Aktivierungsenergie

zur Keimbildung abgesenkt und somit die Zellbildung ge-

fördert [Sta06].

Neben der Höhe des Druckgefälles und der Zugabe von Nu-

kleierungsmitteln ist für das Erreichen einer feinen Zellstruk-

tur eine richtige Temperaturführung ausschlaggebend. Stei-

gende Temperaturen führen zu einer Reduzierung der Vis-

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